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News > Traumata im Spiel verarbeiten

Zitat derstandard.at Fabian Kretschmer, 3. Juni 2013, 07:43

"In der Wiener Boje werden traumatisierte Kinder behandelt - Ihre Therapeuten haben sich der Individualpsychologie von Alfred Adler verschrieben

Zwischen Malefiz, Dinosauriern und mittelalterlichen Ritterburgen kommen oft sehr tragische Geschichten ans Tageslicht. In der Boje, einem Wiener Ambulatorium für Kinder und Jugendliche, schauen die Therapieräume wie Kindergärten aus. "Auch Feuerwehrautos und Puppenhäuser dürfen in keinem Zimmer fehlen", sagt Regina Rüsch und deutet auf eine Ecke des Raums, in der sich Spielzeugkisten stapeln. Die Geschäftsführerin der Boje weiß, dass viele Kinder bloß im Spielerischen ausdrücken können, was ihnen wiederfahren ist.

Manchmal ist das Erfahrene derart traumatisierend, dass die Kinder es so sehr verdrängt haben, dass sie selbst nicht mehr genau wissen, was passiert ist. Ein kleines Mädchen etwa, das bei Rüsch in Behandlung war, spielte immer wieder Tierbegräbnisse nach - mit Zebras, Elefanten und Giraffen. Nach und nach kristallisierte sich heraus: Mit dem toten Zebra meinte sie ihre Mutter. Diese war vom eigenen Vater umgebracht worden. " Da muss man gut überlegen, wann man die Achse zum Eigenen führt", sagt Rüsch. Das Erfahrene genau zu benennen ist die Grundlage für die weitere Therapie.

Große Herausforderungen

Mehr als ein Drittel der Kinder in der Boje haben Eltern- oder Geschwisterteile verloren - durch Suizid, Unfall, Mord oder Krankheit. Andere wurden missbraucht oder haben eine traumatische Flucht hinter sich. In letzter Zeit geben Eltern ihre Kinder auch vermehrt präventiv in Behandlung, wenn etwa ein naher Angehöriger schwer an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lange zu leben hat.

Vor große Herausforderungen stellen Regina Rüsch auch problematische Scheidungsfälle. Waren die Eltern vormals schützender Halt, muss die Therapeutin das Kind im Extremfall vor den eigenen Eltern schützen. Wenn diese etwa versuchen, es gegenseitig auszuspielen - oder Äußerungen aus Therapiesitzungen ungefragt dem Scheidungsrichter vorlegen, um für die eigene Fürsorgepflicht zu argumentieren [...]"

Den gesamten Artikel finden Sie unter dem nachfolgenden Link:

http://derstandard.at/1369362389551/Traumata-im-Spiel-verarb...
Quelle: Fabian Kretschmer, DER STANDARD, 3.6.2013


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