Inhalt:
Auch wenn bekannt ist, dass die Traumatisierungsraten bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung höher sind als bei der Allgemeinbevölkerung, ist Traumatherapie für sie auch heute noch kaum verfügbar.
Gründe dafür sind fehlendes Wissen aus dem Studium, wenig Bezugnahme auf die Anforderungen in der Arbeit mit dieser Klientel in den Therapieausbildungen und vor allem die daraus resultierenden Hürden in den Köpfen der Therapeut:innen.
In diesem Webinar wird kompaktes Grundwissen zum Thema PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und K-(komplexe) PTBS vermittelt. Anhand von Fallbeispielen wird aufgezeigt, hinter welchen Störungsbildern sich Traumafolgestörungen bei Menschen mit Beeinträchtigungen verstecken können.
Die teilweise erforderlichen Anpassungen im Therapiesetting werden auf Basis von Praxiserfahrungen erläutert. Dazu gehörten Anpassungen im Sprachniveau, z.B. durch «Leichte Sprache» oder die Anwendung von Symbolprogrammen wie z.B. Metacom. Selbstregulationsmöglichkeiten mit Hilfe von Stressbarometer, Skills, Körperübungen etc. werden geübt.
Im Bereich Diagnostik werden erste Instrumente in Leichter Sprache vorgestellt, ebenso eine indirekte Möglichkeit für schwerer beeinträchtigte Menschen zumindest eine Verdachtsdiagnose anhand eines spezifischen Entwicklungsprofils (BEP-KI-k- Befindlichkeitsorientiertes Entwicklungsprofil für normalbegabte Kinder oder geistig behinderte Erwachsene) zu stellen.
Ein Einblick in die Traumapädagogik wird gegeben, Therapiemöglichkeiten, aber auch deren Grenzen, werden vorgestellt.
Wenn es die Zeit zulässt, können Praxisfragen beantwortet werden.