Der Feminismus ist Mitten in der Gesellschaft angekommen – aber wie viel davon ist echte Befreiung, und wie viel nur ein angepasstes Spiel nach alten Regeln? Trotz aller emanzipatorischen Fortschritte bleibt die Psychotherapie-Ausbildung tief in männlichen Perspektiven verankert. Das Ergebnis: Themen wie der Einfluss des weiblichen Zyklus auf psychische Störungen oder die potenzielle Traumatisierung durch eine Schwangerschaft werden kaum behandelt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Denkerinnen wie Hélène Cixous, die bereits im 20. Jahrhundert tiefenpsychologische Ansätze entwickelten, um Weiblichkeit radikal neu zu denken, im therapeutischen Kontext so gut wie keine Rolle spielen. Und genau diese Verdrängung bestätigt wiederum Cixous’ These: Männlich dominierte Sprach- und Denkstrukturen erzeugen eine binäre Geschlechterordnung, die Frauen symbolisch als das „Andere“ definiert. Weiblichkeit wird dadurch stets als Abweichung oder Mangel konstruiert. In diesem Workshop soll aufgedeckt werden, welche dieser patriarchalen Aspekte weiterhin unkritisch in psychotherapeutische Methoden übernommen werden und dadurch nicht nur die Selbstwahrnehmung von Frauen begrenzen, sondern auch den Behandlungserfolg behindern können.
Online Gruppensupervision- und Gruppenselbsterfahrung
Supervision, Selbsterfahrung, Selbstreflexion und Selbstsorge in Psychotherapie, Beratung und Supervision sind zentrale Element um in und für Krisen besser gewappnet zu sein. In der Gruppe kann all diesen Aspekten genügend Raum gewidmet werden und ein Austausch an Erfahrungen erfolgen.