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Psychotherapeut*innenSammer Doris



Doris Sammer

Interview von Mag. Doris Sammer

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

Oft kommen in meine Praxis junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren und es hat sich herausgestellt, dass es immer wieder Wellen von unterschiedlichen Themen gibt. So ging es am Anfang meiner therapeutischen Tätigkeit meist um Angst und Depression. Aktuell arbeite ich mit den KlientInnen oft am Selbstwertgefühl und übersteigertem Pflichtbewusstsein.
Generell würde ich sagen, sind vorsichtige, zurückhaltende Menschen bei mir gut aufgehoben. Ich nehme mir gerne Zeit, einen guten und feinfühligen Kontakt aufzubauen, der meiner Ansicht nach die Basis für einen produktiven Prozess darstellt. Vertrauen und Neutralität - gleichgültig um welches Thema es sich dreht - sind da oberstes Gebot.


F: Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen?

KlientInnen, die eher problemorientiert sind und primär das oder die Symptome thematisieren und zum Verschwinden bringen wollen, sind wohl bei mir nicht gut aufgehoben. Natürlich beginnt ein therapeutischer Prozess mit der Problemerhebung, aber meist gelangen wir so rasch zu den dahinterliegenden Konflikten und Themen. Dort hinzuschauen ist langfristig meist produktiver, sodass Menschen ihre Persönlichkeit weiterentwickeln können und wieder ein Stück 'reifer' werden.
Wenn jemand aber eher auf der Problemebene bleiben will, ist dies natürlich auch zu akzeptieren.


F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Das ist eine sehr gute Frage, für deren Antwort ich mich fast ein bisschen geniere. Es war Eifersucht. Meine beste Freundin begann mit der Ausbildung und bereits nach Kurzem merkte ich, dass ich sehr interessiert und in Wahrheit eifersüchtig darauf war, was sie nun alles lernt. Da wir eine sehr gute Gesprächsbasis haben, teilte ich ihr meine Empfindung mit und sie sagte kurzerhand: 'Na, dann mach sie doch selbst!' Und so war es dann auch. - Wir verstehen uns bis heute gut und 'fachsimpeln' mal in aller Lockerheit gerne.

F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Nein, leider nicht. - Neben der Tätigkeit als Lehrerin in einer AHS fehlt mir die nötige Zeit dazu. Ich befürchte auch, dass dann die Qualität meiner Arbeit drunter leiden würde, was mich selbst wieder unzufrieden werden lassen würde.

F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Ganz klar: weiter besser werden in dem, was ich tue. - Menschen zu begleiten und sie bei ihrer Entwicklung und ihrem Weg zu unterstützen stellt immer wieder eine neue Herausforderung dar. Weiter Erfahrungen, weitere Nuancen und Zusammenhänge in der Psyche zu begreifen und produktiv zu nutzen - ich denke bzw. bin mir bewusst, dieser Weg ist wohl nie zu Ende. - Vielleicht ist gerade das das Spannende daran.
Eine Wunsch, vielleicht noch ein Traum, wäre es, das Buch, das ich dazu geschrieben habe, zu veröffentlichen. Wir werden ja sehen.


F: Was bedeutet für Sie Glück?

Ein Moment, der mein Herz berührt - und die Möglichkeit bzw. Fähigkeit es berührbar zu halten. Komme, was wolle.

F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

Darf ich ganz groß denken? - Weltfrieden, Gesundheit und Freude für alle auf Erden.

F: Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Menschen und Hunde. Und genug zu essen.

F: Was ist Ihr Lebensmotto?

In der Ruhe liegt die Kraft. Dann kommt es von selbst.

F: Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst?

Was ist Ihrer Erfahrung nach das Wirksamste in Ihrem Beruf?

F: ... und wie würden Sie darauf antworten?

... die Verbundenheit.


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