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Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben? Frauen zu stärken, zu unterstützen, zu begleiten ist mir ein besonderes Anliegen. Geprägt durch hierarchische Strukturen in denen ich aufgewachsen bin, habe ich schon früh ein Sensorium für die zugewiesenen und zugeschriebenen Rollen für Frauen entwickelt. Es hat Jahre der Reflexion und des Lernens, des Fallens und wieder Aufstehens, gedauert um meine Rolle als selbstbewusste, selbstsichere und starke Frau zu entwickeln. Ich begleite Frauen nun seit über 20 Jahren mit meiner Berufserfahrung in der Personalentwicklung, als Trainerin für arbeitssuchende Frauen, Operative Leitung einer Frauenakademie, Mitarbeit in einem Kinderschutzzentrum, in der Beratung und nun auch mit meinem therapeutischen Wissen, aber auch als Frau mit eigener langer Lebenserfahrung, Empathie und Authentizität. Bei mir finden Frauen einen geschützten Raum und Rahmen, in dem sie nicht funktionieren müssen, sondern sein dürfen, ohne Druck und Bewertung. Was ich Frauen anbieten kann: zu erkennen was sie wirklich wollen, sie daran erinnern wie viel Kraft, Wissen und Würde in ihnen bereits steckt, sie zu begleiten ihren eigenen Weg zu finden, Neuorientierung, Begleitung durch die verschiedenen Lebensphasen einer Frau und vor allem die Verbindung zu sich selbst wieder zu finden. |
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Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen? Ich denke es ist wichtig, dass Klientinnen gerne in einem Coachingprozess zusammenarbeiten oder zu mir in Therapie kommen wollen. Nur wenn sie sich wohl und sicher fühlen und das Gefühl haben 'gut aufgehoben' zu sein, mit allem was sie mitbringen möchten, dass sie sich gesehen fühlen, dann wird daraus etwas Fruchtbares entstehen können. |
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Wie kamen Sie zur Psychotherapie? Ich habe während meines Betriebswirtschaft Studiums in den 90er Jahren bei einem Personalentwicklungsunternehmen mitgearbeitet und hier erstmals Kontakt zu PsychotherapeutInnen gehabt. Mir fiel auf, dass ihre empathische Umgangsweise, ihre Kommunikationsfähigkeiten, ihr Miteinandersein auffallend anders war, als ich es bis dahin in meinem Umfeld kennengelernt hatte. Ich wollte auch so sein, diese Fähigkeiten besitzen! Ich habe dann noch längere Zeit im wirtschaftlichen Kontext gearbeitet, aber mit dem Heranwachsen meiner beiden Kinder habe ich bemerkt, dass es mich zu einem therapeutischen Beruf hinzieht. Ich begann mit einer Trainer-Ausbildung und Tätigkeit, nach weiteren Ausbildungen, wie Energetische Psychologie, Klopftechniken, Kennenlernen verschiedener Traumatechniken und viel Selbsterfahrung und Beratungstätigkeit wählte ich dann das Psychotherapiestudium. |
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Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen? Da ich sowohl im Leben als auch im Beruf eine ganzheitliche Grundhaltung habe, achte ich bei Menschen, über das Gespräch hinaus, auf alles, was diesen Menschen gerade bewegt und beeinflusst. Wenn jemand belastet ist oder sich unwohl fühlt, gibt es meist mehrere Ebenen, die Aufmerksamkeit brauchen. Deshalb berücksichtige ich neben der psychischen Begleitung auch, was körperlich, sozial oder im Alltag unterstützend wirken könnte. So kann zum Beispiel eine Physiotherapie oder Osteopathie helfen, körperliche Spannungen zu lösen. Bei Depressionen oder Angststörungen ist es oft sinnvoll, über ein Blutbild mögliche Nährstoffmängel aufzuspüren. Auch Ernährungsberatung oder Bewegungstherapie können das Wohlbefinden zusätzlich stärken. Seit vielen Jahren bin ich eng mit Ärztinnen, spezialisierten Therapeutinnen, Institutionen und weiteren ExpertInnen vernetzt. Mit ausgewählten Fachpersonen arbeite ich sehr gerne zusammen, um meine KlientInnen auf allen Ebenen zu unterstützen. Menschen sind immer eingebettet in ihr Umfeld – und viele Faktoren beeinflussen ihre Stabilität und Lebensfreude. Diese Zusammenhänge im Blick zu behalten und in den therapeutischen Prozess einzubeziehen, ist mir besonders wichtig. |
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Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)? Gerade plane ich mit einer KollegInnen eine Workshopreihe zum Thema: Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstwert; Mitte 2026 wird der Start sein. Dann wird er auf meiner Webseite zu entdecken sein. |
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Was bedeutet für Sie Glück? Sich wohlfühlen in guten Beziehungen, aber auch der Blick vom Gipfel eines Berges um sechs Uhr morgens, der Blick auf die untergehende Sonne am Neusiedlersee gepaart mit dem Klang im Ohr, der von den kleinen anschlagenden Wellen an Segelboote entsteht, uvm.... |
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Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern? ' Darf ich bitte deinen Feenstab haben!' :-) ...vor einem Jahr war ich als Beifahrerin bei einem Autounfall dabei. Während der Millisekunde, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, in der das Auto näher kam, auf das ich gleich hart treffen würde - hatte ich einen Moment der ganz klar war, Gewissheit - mein Leben war gut so wie es war. Es fehlte nichts. Das mir Wesentliche hatte Platz in meinem Leben gehabt und ich wurde ganz ruhig. Dann lief der Lebensfilm zum Glück wieder weiter. |
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Was ist Integrative Therapie? Die Integrative Therapie ist eine humanistische, interdisziplinäre und phänomenologische Therapierichtung. Sie ist wissenschaftlich fundiert mit einem ganzheitlichen Blick auf Körper, Emotionen, Denken, Beziehungen und Lebenskontext. Wir arbeiten als TherapeutInnen ressourcenorientiert, prozessorientiert, interdisziplinär und ermutigen Menschen sich in ihren Grundfesten (5-Säulen Modell) wieder stabil und lebendig zu erleben. Zentral ist die Begegnung auf Augenhöhe, Selbtswirksamkeitsorientierung, persönliche Sinnfindung, Würde, Freiheit und Verantwortung. |
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Was ist Coaching? Der Coachingprozess benötigt eine tragfähige Beziehungsbasis. Die Kooperation mit dem Klienten, der Klientin steht Vordergrund, um bei beruflichen und auch alltagsbezogenen Fragestellungen mehr Klarheit zu gewinnen, Entscheidungen zu treffen oder neue Wege zu gehen, bei gleichzeitig stabiler innerer Basis. Die ressourcen- und lösungsorientierten Fähigkeiten der Klientinnen werden aktiviert und gefördert. Coaching ist eher ergebnisorientiert, lösungsorientiert und evaluierbar. Hingegen richtet sich die Psychotherapie sich an Menschen, die unter psychischen Belastungen leiden oder sich in seelischen Krisen befinden. Die Therapie bietet einen Raum, um innere Muster, Gefühle und Erfahrungen zu verstehen und zu verarbeiten. Sie arbeitet mit inneren Verletzungen und der individuellen Lebensgeschichte, um neue Wege im Umgang mit sich selbst und dem eigenen Leben zu finden. Kurz zusammengefasst und Differenzierung - Coaching: Lösungsprozess, Struktur, Orientierung, Klarheit, Entwicklung und Entscheidung im „Hier und Jetzt“,. - Psychotherapie: Tiefe, Stabilisierung, Entlastung und Veränderung bei seelischer Belastung, Wirkzusammenhänge erfassen, auch Vergangenheitsbezogenheit möglich |