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Psychotherapeut*innenMasetti Alexandra




Interview von Alexandra Masetti

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

KlientInnen am Ende ihrer eigenen Lösungsversuche sind bei mir gut aufgehoben. Wenn KlientInnen wissen, dass sie in der Psychotherapie 'arbeiten' müssen und keine Rezepte oder Anweisungen von der Therapeutin erwarten, ist das eine gute Voraussetzung für eine fruchtbare Zusammenarbeit. KlientInnen, die sich selbst als 'hoffnungslos' bezeichnen, können neue Erfahrungen machen - das hat dann auch Konsequenzen für das Umfeld.

F: Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen?

KlientInnen mit der Vorstellung, in einem jahrelangen Prozess ihre Kindheit aufzuarbeiten, sind bei mir nicht richtig. Wenn es darum geht, dass man sich Veränderung wünscht, die die Therapeutin erwirken soll - da bin ich auch nicht die Richtige. Das Motto 'wasch mich aber mach mich nicht nass' führt dann schnell in eine therapeutische Sackgasse.

F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Ich durfte über zehn Jahre Erfahrungen sammeln in unterschiedlichen Organisationen als Mitarbeiterin und Führungskraft im Personalmanagement. Mein Wunsch nach Sinnerfüllung und verantwortlicher Lebenszeitgestaltung führte mich zu diesem wunderschönen Beruf der Psychotherapeutin.

F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Seit ich denken kann, haben fremde und bekannte Menschen Lebensgeschichten, Probleme, Schicksalsschläge und Erfahrungen mit mir geteilt. In der Eisenbahn, am Flughafen, in der Warteschlange, beim Buchhändler - sehr schnell ergeben sich sehr persönliche Gespräche. Mein Interesse am Gegenüber und ganz allgemein an der Spezies Mensch dürften dafür mitverantwortlich sein. Es faszniert mich die Beobachtung, wie sehr wir miteinander verbunden sind, auch wenn dies nicht offensichtlich ist. Immer wieder schaue ich mir Menschen sehr genau an und frage mich, was diesen oder jenen genau jetzt, hier in mein Umfeld gebracht hat. Meine innere Haltung zu diesem Schauen ist die Überzeugung, dass nichts ohne Grund im Leben geschieht. Ich empfinde es als Privileg, in meiner Arbeit die Möglichkeit zu haben, mich volle 50 Minuten einem (oder zwei - je nach Setting) Menschen voll und ganz widmen zu können. Es ist ein Privileg, es ist ein kleines Abenteuer. Es ist eine Freude und ein Geschenk, Menschen beim Wachsen zu begleiten und zu beobachten.


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