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Psychotherapeut*innenFink AnneMarie




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Interview von AnneMarie Fink, Dipl.Päd.

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

In der Regel kommen Menschen zu mir, die unter Ängsten, Depressionen, Panikattacken oder Erschöpfung leiden. Manche haben unerklärliche Schmerzen oder sind durch Ihr Essverhalten belastet. Andere haben das Gefühl die Orientierung im Leben, die Freude und den Sinn verloren zu haben oder stecken in tiefen Selbstzweifeln und Beziehungsmustern fest der sie an ihrer Beziehungsfähigkeit und Liebenswürdigkeit zweifeln lässt. Viele haben körperliche oder seelische Gewalt erfahren müssen oder waren Ereignissen ausgesetzt die für jeden Menschen schwer zu bewältigen sind und sich traumatisierend auswirken. Die meisten wünschen sich in ihrem Wesen gesehen und verstanden zu werden - am allermeisten dort, wo sie sich selbst nicht mehr verstehen. Sie wollen jemanden der sie professionell und menschlich begleitet damit sie begreifen können wie sie geworden sind, jemand der da ist wenn es darum geht sich selbst zu verstehen und anzunehmen, jemand der die Abgründe aushält und das Schwere, das sie durchgemacht haben. Der gemeinsame Weg entsteht indem wir ihn gehen, und so manche verborgene Ressource tut sich dabei auf.

F: Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen?

Ich arbeite nicht mit Menschen die unter einer substanzgebundenen Abhängigkeit (Alkohol, Drogen) leiden. Mit Kindern und Jugendlichen arbeite ich derzeit auch nicht.

F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Das ist eine lange Geschichte und, das kann ich so sagen, ich bin mein ganzes Leben lang in diesen Beruf hineingewachsen. Ich komme ursprünglich aus dem pädagogischen Feld und habe viel im außerschulischen und schulischen Bereich gearbeitet - mit Kindern, Jugendlichen und in der Erwachsenenbildung. Eine zeitlang war ich auch in der Lehrerfortbildung tätig. Der zweite Strang ist die Spiritualität - das zieht sich auch durch. Ich hatte das Glück, Menschen zu begegnen, die das eine mit anderen gut verbunden und gelebt haben. Bei denen habe ich in einer tiefen Krise einen Lehrgang besucht und mich wiedergefunden - es waren ein Psychotherapeut und eine Psychotherapeutin die den geleitet haben. Ich habe mich sehr verstanden und angenommen gefühlt. Es war als würde das Zerbrochene in mir sich endlich zusammenfügen und ich selbst wieder Wurzeln bekommen. Ich konnte mich wieder weiter entwickeln und wachsen und gut im Leben stehen. Dafür bin ich noch immer sehr dankbar. Ich habe selbst erlebt wie Psychotherapie wirkt. Und, ich habe mich in der Begegnung mit diesen Lehrern wiedergefunden. Das war der Beginn meiner Vision von einer neuen Art und Weise mit Menschen zu arbeiten. Dann ist mir der Satz begegnet 'Gehe nicht in den Fußstapfen deiner Meister, suche was sie suchten' und so hab ich mich auf den Weg gemacht...
Jetzt schon so viele Jahre in der eigenen Praxis zu sein, und davon zu leben, macht mich glücklich. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Arbeit tun darf und kann und es macht mich froh, wenn ich sehe, wie jemand wieder fähig wird sein Leben zu genießen und Freude an den Begegnungen mit den Menschen und der Welt hat - das passiert, wenn innere und äußere Konflikte sich lösen und das was zerbrochen ist wieder ganz wird.
Ich glaube man merkt es, ich mag meine Arbeit....


F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

Das eine ist es sicherlich die eigenen Themen gut zu kennen und bearbeitet zu haben so, dass eine klare Unterscheidung von den Inhalten und Anliegen die KlientInnen mitbringen gelingt. Viele, richtig viele eigene Lehrtherapiestunden und laufende Supervision sind da eine gute Grundlage dafür.
Da sein, empathisch mitgehen und wissen, das wir zwar manchmal Verstehen können, aber letztendlich keine Ahnung haben was für das Gegenüber wichtig ist und wie ein Weg weitergehen kann. Die Ahnungslosigkeit aushalten können, das ist sehr wichtig.
Die eigenen Grenzen kennen, beruflich, zeitlich und schlicht und ergreifend als ganz normaler Mensch ist für diese Arbeit von großer Bedeutung. Wenn ich in der Lage bin die eigenen Bedürfnisse zu spüren und für mich selbst gut zu sorgen, dann kann ich für jene die zu mir in Psychotherapie kommen gut da sein.


F: Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?

Das ist nach und nach gewachsen. Ich bin dabei meinem Interesse nachgegangen und habe mich entsprechend weitergebildet und das vorhandene Wissen vertieft und erweitert.

F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Natürlich, das gehört dazu - im Rahmen der Verschwiegenheitspflicht ist dieser Austausch ganz wichtig für mich.
Ich bin regelmäßig in Kontakt mit FachärztInnen für Psychiatrie, mit HausärztInnen, Reha-Kliniken, PhysiotherapeutInnen, ErnährungsberaterInnen, YogalehrerInnen, Fitnesstudios - es gibt so viele Zugänge die es sich lohnt in die Arbeit einzubinden bzw zu bedenken.



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