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Psychotherapeut*innenRiedler Beate




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Interview von Mag.phil. Beate Riedler

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

Jeder der auf seinem Lebensweg zu dem Punkt kommt, dass er sich sagt: "Ich möchte etwas in meinem Leben verändern!" oder: "Ich möchte mich besser kennenlernen, ich möchte mich weiterentwickeln!" oder: "Ich habe Probleme und möchte mit einer Psychotherapeutin sprechen."

F: Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen?

Jene Menschen, die n u r jemanden anderen zuliebe Psychotherapie machen. Jedoch können diese Menschen einmal zu einer Beratung zu mir kommen. Vielleicht zeigt sich ein Grund, warum es trotzdem wichtig wäre.
Menschen, die ich sprachlich nicht verstehe - leider beherrsche ich nur meine Muttersprache Deutsch gut, sodass ich in meiner Arbeit darauf angewiesen bin. Also: wenn jemand einigermassen Deutsch kann, so klappt das schon.
Menschen, die nicht eine 37-jährige Frau als Psychotherapeutin respektieren können.


F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Ich habe 1988 mit meinen Studium Psychologie an der Wiener Universität angefangen und nach sechs Jahren abgeschlossen. Schon in dieser Zeit habe ich begonnen mich für die Psychotherapie zu interessieren. Da mein Studium sehr naturwissenschaftlich orientiert war (z.B. Statistik, Diagnostik) suchte ich für mich eine humanistische Richtung, da mir die Naturwissenschaft zu wenig Antworten gab -z.B. Was bewegt den Menschen wirklich in seinem Leben? Was braucht der Mensch um gut leben zu können? usw. Mittlerweile übe ich beide Berufe sehr gerne aus, indem ich sie miteinander ergänze und so sehr sinnvolle "Behandlungspakete" für meine Klienten zusammenstellen kann.
Noch einen Beweggrund gab es für mich: Meine eigene Lebensgeschichte und ich. Ich fand meine Psychotherapieausbildung selbst sehr spannend. Für mich war es wie eine Reise, wo ich die Gelegenheit bekam, mich selbst mit meiner Vergangenheit besser zu verstehen.
Diese grundlegende Selbsterfahrung ist in meiner Arbeit so wertvoll, darin liegt die Überzeugung, dass s o v i e l an Veränderung möglich sein kann.


F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Ich finde es immer wieder sehr berrührend und spannend mit Menschen gemeinsam zu arbeiten. Dort, wo die Gegenwart "blockiert" ist auch in die Vergangenheit zu schauen. Indem der Mensch seine so "gewordene" Persönlichkeit annehmen und verstehen kann, wird es ihm möglich sein, in seiner Gegenwart und Zukunft mehr Lebensqualität zu spüren. Seine gegenwärtigen Beziehungen und Aufgaben werden für ihn so sinn- und lustvoller erlebt.

F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

1.Erkennen und verstehen, um was es den Menschen geht, die in die Praxis kommen - dazu gehört die Fähigkeit, den Menschen "anzufragen", damit er im Laufe der Therapie sich selbst erkennen, verstehen und annehmen kann.
2. Zeit geben können für die persönliche Entwicklung
3. Echtheit und Empathie - dazu gehört auch mitfühlen können und trotzdem einen klaren Blick zu behalten - einen wertschätzenden und respektvollen Umgang
4. aushalten können - den Menschen Vertrauen und Mut vermitteln, sodass der Klient sich so zeigen kann, wie er sich wirklich fühlt.
5. Kompetenz und Professionalität vermitteln - die Psychotherpaieausbildungen dauern sehr lang und sind auch sehr kostspielig - dies zeigt sich aber auch in der Qualtität der Arbeit.
6. die Fähigkeit, Kenntnisse und Haltungen vermitteln zu können.
7. Menschlichkeit, Herzlichkeit und Humor (dort, wo er Platz haben darf!)


F: Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?

Menschen, die bei mir in der Praxis waren und ein paar Monaten nach ihrer Psychotherapie anrufen oder schreiben, um einfach mit mir zu plaudern und erzählen, wie sich ihr Leben verändert hat und wie spannend, interessant und berrührend dieser gemeinsame Weg der Psychotherpaie war.

F: Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden?

Ich stelle immer wieder fest, dass wir in einer Gesellschaft leben, wo Psychotherapie leider allzu oft gleichgesetzt wird mit "da ist man ja gestört oder "krank". Viele Menschen haben aus diesem Grund einfach Angst, zu uns zu kommen.
Aber auch die finanzielle Leistbarkeit ist für viele Interessierte ein Verhinderungsgrund. Ich habe zwar die Möglichkeit Psychotherapie auf Krankenschein anzubieten. Jedoch habe ich auch nur ein begrenztes Kontingent zu Verfügung. Viele meiner KollegInnen habe aber nicht einmal diese Möglichkeit.


F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ja - sehr gerne, da ich es als sehr, sehr wichtig ansehe.
Ich arbeite gleichzeitig auch in einem Spital, wo ich seit Jahren gewohnt bin, in einem multiprofessionellen Team zu arbeiten.
In der Praxis habe ich ein Netzwerk aufgebaut, wo ich mit Ärzten, Rechtsanwälten, Sozialarbeiter, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten kooperiere.
Vor allem schätze ich die Zusammenarbeit mit meiner Praxiskollegin Mag. Bettina Schubert. Als Klinische und Gesundheitspsychologin diagnostiziert und behandelt sie Kinder und Jugendliche.


F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Ja.
Da ich auch eine Coaching und Supervisionsausbildung habe, biete ich immer wieder Gruppen, Fort- oder Weiterbildungen an.
Vorträge halte ich gerne zu speziellen facheinschlägigen Themen.


F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Ich bin seit Herbst 2000 mit meiner eigenen Praxis in Tulln tätig. Seit damals gibt es sehr viel Aufbauarbeit und das wird auch noch weiterhin viel Zeit und Kraft in Anspruch nehmen.
Daneben gibt es die Arbeit im Spital.
Ich weiss auf diese Frage eigentlich keine genaue Antwort. "Das Leben stellt die Fragen" und stündlich werde ich sie beantworten!!


F: Was bedeutet für Sie Glück?

Glück bedeutet für mich, dass ich mit jetzt in meiner Haut wohlfühle, gelassen bin und eine Kraft spüre in mir, die mir eine Richtung zeigt, auf die ich vertrauen oder bauen kann.

F: Was ist Ihr Lebensmotto?

"Fang endlich an, endlich zu leben!"


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