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Psychotherapeut*innenSiedler Marisa Navina




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Interview von Mag.a Marisa Navina Siedler

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

Menschen, die sich für ihr Leben eine Veränderung wünschen, aber vielleicht nicht (mehr) wissen wie. Eine gewisse Neugier und Experimentierfreudigkeit ist auch von Vorteil, denn ich versuche ganz individuelle Zugänge gemeinsam mit meinen Klient:innen zu entwickeln.

F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Nachdem ich jahrelang versucht habe, manche Themen durch angestrengtes Nachdenken selbst zu lösen und dabei immer wieder am selben Punkt landete, hatte ich beschlossen mir Unterstützung zu holen. Aus monatlichen Terminen wurden wöchentliche und ich habe viel über mich selbst erfahren - manchmal angenehm, manchmal auch sehr unangenehm. Dadurch bekam ich einen neuen Zugang zu meinen Themen, sah Lösungen und Veränderungen wo bisher keine waren. Nach meiner Therapie hatte ich mehr Handlungsspielraum als vorher.

Diese Erfahrung wollte ich auch an andere weitergeben und habe mich deshalb entschlossen selbst Psychotherapeutin zu werden. Ich gehe nach wie vor selbst regelmäßig zu Therapeut:innen und genieße es einen Raum zu haben, in dem ich zu zweit Themen, die für mich wichtig sind, betrachten kann.


F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ein paar Psychotherapie-Kolleg:innen und ich haben das Projekt 'Paarcoaching Jetzt!' ins Leben gerufen, in dem wir Paare im Therapeut:innen-Team begleiten. Paare können sehr von dieser Team-Arbeit profitieren, da vier Köpfe mehr Ideen und Einfälle haben als zwei.

Meine Kollegin Veronika Steger, eine begnadete Seglerin, und ich bieten exklusiv für Frauen einwöchige 'Segeltrainings mit Tiefgang' in Kroatien an. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kombination aus Meer, Segeln und Selbsterfahrung innere Prozesse in Gang setzt, die in der psychotherapeutischen Praxis oft nicht so schnell erreicht werden.

Außerdem verbinde ich mein Wissen über Körper und Geist, das ich als Yogalehrerin bereits seit Jahrzehnten selbst erforsche, mit dem Wissen und den Erkenntnissen aus der Psychotherapie.


F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Aktuell konzentrieren sich meine regelmäßigen Veranstaltungen auf den Bereich Körperarbeit, Entspannung und Meditation - wobei ich auch hier viel von meiner Erfahrung als Psychotherapeutin einfließen lasse.

Einmal jährlich biete ich gemeinsam mit einer Kollegin Seminare zum wissenschaftlichen Schreiben und dem Auflösen von Schreibblockaden an der Uni Innsbruck an.

Ein besonderes Angebot ist - wie ich finde - das Segeltraining mit Tiefgang: ein Angebot exklusiv für Frauen.


F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Als Kind wollte ich Sekretärin werden, erst später hat sich ein vages berufliches Ziel herauskristallisiert: eine Arbeit zu haben, in der ich etwas bewegen kann, was mir sinnvoll erscheint und in der ich mit Menschen.
Auf dem Weg dorthin habe ich bereits vieles ausprobiert und arbeite jetzt neben meiner Tätigkeit als Psychotherapeutin als Leiterin einer IT-Abteilung, als Yogalehrerin und immer wieder als Dozentin an der Universität Innsbruck.

Diese Mischung aus all den - scheinbar konträren - Tätigkeiten bringt viel frischen Wind in mein Leben, den ich dafür nutzen möchte, immer wieder neue und kreative Zugänge in meinen Arbeitsfeldern zu entwickeln.


F: Was bedeutet für Sie Glück?

Ich würde den Begriff 'Glück' für den Begriff 'Zufriedenheit' eintauschen. Zufrieden kann ich mich auch dann fühlen, wenn etwas Unschönes passiert, etwas nicht so läuft wie ich es mir wünsche oder mir etwas nicht gelingt, weil ich vielleicht weiß, dass ich mein Bestes gegeben habe, aber es nicht nur in meiner Hand liegt. Zufrieden sein liegt mehr in meiner Hand als glücklich sein.

Dabei denke ich immer an meine Großmutter, die auf die Frage 'Wie geht's dir?' bis in ihr 91. Lebensjahr immer mit einem Lächeln gesagt hat: 'Ja mei, wie soll's mir schon gehen... eine alte Suppenhenn' bin ich... Aber ich bin zufrieden'


F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

Ganz spontan ohne viel Überlegen ist mir Folgendes eingefallen:
- dass alle Menschen friedlicher und liebevoller mit sich selbst (und anderen) umgehen
- dass ich den Inhalt von Büchern nur mit Durchblättern erfassen und verstehen kann
- dass ich fliegen kann :-)


F: Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Meine Katzen, damit ich regelmäßig Katzenkino schauen kann.
Irgendein elektronisches Gerät mit Internetzugang - mein Tor zur Wissenswelt und zu meinen Lieblingspodcasts.
Eine Hängematte


F: Was ist Ihr Lebensmotto?

Ich möchte so leben, dass ich im Moment des Sterbens das Gefühl habe: 'Ja, das war schon alles okay so. Ich bin zufrieden'
Diese Vorstellung hilft mir manchmal bei schwierigen Entscheidungen oder verfahrenen Situationen, weil ich mich frage: Wie würde ich wohl am Sterbebett darüber denken?



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