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News > Mückstein zu Krankenständen: Versorgung von psychisch Kranken funktioniert in Österreich nicht

Kassenfinanzierte psychotherapeutische Behandlung endlich durch Gesamtvertrag zugänglich machen

Wien (OTS) - "Der neue Bericht über die Zahl und Ursache von Krankenstandstagen ist äußerst alarmierend“, betont Eva Mückstein, Gesundheitssprecherin der Grünen. Ungebrochen zeigt sich ein Anstieg bei den Krankenstandstagen aufgrund von psychischen Erkrankungen. Besorgniserregend außerdem, dass die Untersuchung zum Thema „Alkohol am Arbeitsplatz“ ergeben hat, dass 14 Prozent der Arbeitskräfte problematischen Alkoholkonsum aufweisen, davon 5 Prozent manifest alkoholkrank sind. Damit zählt Österreich im EU-weiten Vergleich zu den Spitzenreitern.

„Ein trauriges Ergebnis und ein bedenklicher Hinweis darauf, dass die psychosoziale Versorgung und die psychotherapeutische Behandlung in Österreich nicht funktionieren. Es gibt viel zu wenig kassenfinanzierte Psychotherapieplätze. Die Kassen-Psychotherapieplätze sind rechtswidrig rationiert. Seit mehr als 15 Jahren weigern sich die Krankenkassen, einen Gesamtvertrag für Psychotherapie zu verhandeln und damit ihren gesetzlichen Versorgungsauftrag zu erfüllen. Was sind die Folgen: Die Psychotherapie hat in Österreich als wissenschaftlich fundierte State-of-the-Art-Behandlungsmethode bei psychischen Erkrankungen nicht den Stellenwert, den sie haben sollte. Die PatientInnen mit psychischen Erkrankungen finden ein heilloses Chaos an unterschiedlichen Regelungen für die psychotherapeutische Behandlung vor. Letztlich müssen Betroffene oft feststellen, dass es keine Kassenplätze mehr gibt und sie die Behandlung aus der eigenen Tasche bezahlen müssen. Für viele eine zu große Hürde. Die Folgen sind Nicht-Behandlung, Verlängerung des Leidens, Chronifizierung und letztlich extrem hohe volkswirtschaftliche Folgekosten", sagt Mückstein.

Die Regierungsparteien haben dieses Problem erfreulicherweise erkannt und sich im neuen Regierungsübereinkommen auf den Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung geeinigt. "Es darf aber nicht so sein, dass die kassenfinanzierte Behandlung weiterhin kontingentiert bleibt und die Kontingente nur erhöht werden. Damit wird ein unzulängliches und ungerechtes System nicht besser. Die großen Probleme bei der Erreichbarkeit und die Zuzahlungen in unzumutbar hohem Ausmaß würden bestehen bleiben. Österreich braucht endlich einen Kassenvertrag für Psychotherapie und es gilt, auf dem Weg dahin keine Zeit mehr zu verschwenden."
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Quelle: OTS0172, 14. Feb. 2017, 19:37


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